Whiskyherstellung: Wie geht das eigentlich?
Wasser, Gerste, Fässer und viel GeduldWhiskyherstellung braucht Zeit
Egal ob Whisky oder Whiskey, Single Malt oder Blended.
Kennen Sie die Geheimnisse der Whiskyherstellung? Wissen Sie, wie aus kristallklarem New Spirit facettenreiche, rauchige oder sherrylastige Whiskies entstehen? Hier erfahren Sie mehr darüber.
Die meisten Whiskydestillerien haben heute eine über hundertjährige Geschichte. Die Destillerien verstehen ihr Handwerk und die Rezepturen. Das gesammelte Wissen der Brenner über die Herstellung der verschiedenen Whiskysorten wird von Generation zu Generation weitergegeben:
- Welches ist das richtige Getreide und wie wird es gemälzt (malted)?
- Wieviel Hefe wird der Maische zugesetzt?
- Was ist bei der Destillation zu beachten?
- Worauf kommt es bei der Auswahl der Eichenfässer für die Reifung des Whisky an?
Aber damit es wirklich ein guter Tropfen wird, sollten Sie die Whisky-Herstellung den Profis überlassen. Die schottischen Produzenten verstehen ihr Handwerk und die Rezepturen. Das Wissen über die Whisky-Herstellung wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Hier erfahren Sie mehr über die Abläufe der Whisky-Herstellung.
Die Whisky-Zutaten
Die Zutaten für die Herstellung von Single Malt Whisky
- Gerstenmalz
- Wasser
- Rauch
- ab und an auch Zuckerkulör, für die Farbgebung.
Trotz der wenigen Hauptbestandteile und des prinzipiell gleichen Produktionsverfahrens schmeckt jede Sorte anders. Die Anzahl der Destilliervorgänge, die Form der Brennblasen und natürlich die Lagerung in den verschiedenen Holzfässern bestimmen entscheidend den Geschmack des Whisky.
Bis zum Abfüllen in die Fässer arbeiten alle Whisky-Produzenten gleich: Die Gerste wird gemälzt, die Maische wird zum Gären gebracht, es wird destilliert und der eigentliche Reifeprozess beginnt. Doch so einfach lässt sich nicht erklären, wodurch ein Whisky am Ende seine besondere Note erhält.
Die Herstellung von Whisky
Das Whiskyfass
Die Herstellung von Whisky im Video
Das Mälzen der Gerste
Nach rund 5 Tagen erfolgt die Keimung. jetzt wird die Gerste wieder getrocknet, der Keimungsvorgang wird dadurch gestoppt. Eine 4-prozentige Restfeuchte sollte jedoch erhalten bleiben. Traditionell erfolgt das Trocknen in den weithin sichtbaren Trockenhäusern mit den markanten Pagodendächern. Ganz unten lodert das Feuer, der Rauch steigt auf und trocknet die Gerste. Sie lieben Single Malt Scotch Whiskys mit torfigem Geschmack? Der kommt daher, wenn Torf als Brennstoff für das Feuer zum Trocknen genutzt wird. Der torfige Rauch setzt sich an der feuchten Außenhaut der Gerste fest. Nur so kommt rauchiges Aroma in den Whisky. An der Speyside sind torfige Whiskys nicht so sehr verbreitet. Die Whiskyinsel Islay hingegen ist die Insel für torfigen Whisky schlechthin.
Das Maischen
Whiskyherstellung im Video
Wie in der kleinsten Whiskydestillerie Schottland das Wasser des Lebens entsteht
Das Video über die Whiskyherstellung wurde in Edradour aufgenommen. Edradour liegt zwar nicht an der Speyside sondern in den Highlands, ist aber aus anderen Aspekten sehr interessant. In dieser vermutlich kleinsten aller schottischen Whiskybrennereien sind die Herstellungsmethoden noch sehr traditionell. Im Video schildert der Inhaber Andrew Symington detailliert die einzelnen Schritte bei der Herstellung von schottischem Single Malt. Symington ist übrigens auch der Inhaber des unabhängigen Abfüllers Signatory.
Die Gärung
Die Destillation
Welche Holzart wird für Whiskyfässer verwendet?
Was passiert im Whiskyfass?
Der Whisky altert. Der Whisky ändert seine Farbe. Der Whisky gewinnt Aromen.
In diesem Demonstrationsaufbau in der Glengoyne Destillery in den Highlands werden die Farbänderungen und der Mengenverlust des Whiskys im Fass gut sichtbar dargestellt.
Die Fassabfüllung
Freilich – die eigentliche Lagerzeit dauert viel länger. Und genau während dieser Fassreife entsteht der unnachahmliche Geschmack. Das Holz der Fässer dehnt sich aus. Es zieht sich zusammen. Es arbeitet. Auf diesem Weg verdunsten in 10 Jahren bis zu 45 Liter der exzellenten Flüssigkeit.
Der Whisky nimmt die Düfte und den Geschmack der Örtlichkeit auf. Das Salz der Küstenlandschaft, die fruchtigen Nuancen der Highlands. Die Fässer zur geschmacklichen Reife Nicht zu vergessen die Fässer selbst, das Holz vertieft den Geschmack eines Whiskys mit einer absoluten Feinschmeckernote.
Rund 70 Prozent des Geschmacks ergeben sich aus der Reifung. Dabei ist es fast schon eine Wissenschaft für sich, welches Fass den besten Tropfen hervorbringt. Ein frisches Fass beispielsweise würde dem Whisky einen holzigen Ton verleihen – deswegen kommt es nicht in Frage. Es mag sonst ein Nachteil sein, Gebrauchtes zu verwenden – bei der Herstellung von Whisky ist es das A und O. Die amerikanischen Eichenholzfässer dienten oftmals einst der Reife von Bourbon-Whisky. Daraus ergeben sich bei der Lagerung von Malts zarte Vanillenoten oder Anklänge von Holzkohle. Einstige Sherry-Fässer verleihen einen Hauch Exotik und Fässer, in denen früher zum Beispiel Jim Beam gelagert wurde, unterscheiden sich später geschmacklich von einem Single Malt, der in einem spanischen Eichenfass reifen durfte. Gelegentlich kommen sogar einstige Weißweinfässer zum Einsatz – können Sie den Duft der eleganten, zarten und bernsteinfarbenen Flüssigkeit schon erahnen?
Ein privates Whiskyfass?
Das ist erstmal ein geflügeltes Wort, eher als Joke gedacht. Aber da ist was dran. Wie sie mit einem privaten Whiskyfass Geld verdienen können, lesen sie hier ….
Eine Fassfrage: Wieviele Liter passen in ein Fass?
Da Single Malt Scotch Whisky meist in schon benutzten Fässern nachreift, treten Fässer aus vielen Ländern in Schottland ihr zweites Leben an. Dadurch gibt es viele unterschiedliche Fassgrößen. Einige der häufigsten Fassgrößen haben wir für Sie aufgeschlüsselt.
Hogshead
Quarter Cask
Sherry Butt
American Standard Barrel
Video: Wie ein Whiskyfass entsteht
Der Weg vom Wald bis zum fertigen Fass: So werden Whiskyfässer aus Amerikanischer Weißeiche gebaut.